HILLARY –
MACHT UND EITELKEIT.
Der kometenhafte Aufstieg und tragische Fall der prägendsten Politikerin dieses Jahrhunderts: Hillary Diane Rodham Clinton.
Ein Leben voller Glamour und Niederlagen bis in kriminelle Abgründe herab. Ihr Untergang entlarvt mehr von unserer demokratischen Entwicklung, als uns lieb sein kann. Korrupt, verschlagen und kein Herz – dabei so einfühlsam engagiert für nötige Sozialreformen in Amerika … Reden gibt es von ihr, dass einem das Herz zerschmilzt … Sie wurde betrogen, gedemütigt und in den Dreck gezogen. Man liebt sie nicht in Amerika. Vielleicht auch, weil ihre Genialität etwas Unheimliches hat?
Packend, rasant und tiefsinnig wie ein griechisches Drama erzählt Heinz-Dieter Herbig in diesem Werk von den Anfängen der jungen Hillary in Yale, wo sie Bill Clinton kennenlernt, bis zu ihrer Wahlkampf-Niederlage gegen Trump 2016.
Ab sofort als Taschenbuch, Hardcover, Großschrift und E-Paper erhältlich.
HEINZ-DIETER HERBIG
HILLARY – Macht und Eitelkeit
96 Seiten, erschienen am 15. Mai 2023 im
PREISE und ISBN:
Taschenbuch: 14,80 € | 978-3-347-84080-5
Hardcover: 24,50 € | 978-3-347-84081-2
E-Book: 3,99 € | 978-3-347-84082-9
Großschrift: 24,00 € | 978-3-347-84083-6
LESEPROBE
(Sonderermittler Kenneth Starr informiert Hillary auf seinem Fest zur zweiten Amtszeit, dass ihr Mann Bill sie seit Jahren betrogen hat)
STARR: (nun höchst erregt) Gut – dann holen Sie sie herein! Holen Sie sie sofort herein!
HILLARY: (erstaunt) Wen?
STARR: Na, diese junge Dame, die mich eben hier hereingeführt hat!
HILLARY: (weiß nicht, was das soll – ruft) Monica?
Monica erscheint.
MONICA: Ma’ame …?
HILLARY: Monica – dieser Herr möchte Sie was fragen.
STARR: Was fragen? Wir erleben hier gerade die Stunde der Wahrhaftigkeit, junges Fräulein – und da spielt jedes Detail eine Rolle. Also nehmen Sie die Frage ernst, Lady! Es geht um das künftige Wohl Amerikas!
MONICA: (erschrocken) Und da soll … ausgerechnet ich …
STARR: Hat Sie der Präsident unsittlich berührt?
Hilflos schaut Monica Hillary an.
STARR: Ihnen wird aus Ihrer ehrlichen Antwort keinen Schaden erwachsen – im Gegenteil. Lügen Sie – und wir kennen bereits die Wahrheit! – werden Sie wegen Behinderung der Justiz in einem Staatsverfahren für 27 Jahre im Gefängnis landen.
MONICA: (in Panik) Aber … ich …
STARR: (donnert) Hat Sie der Präsident unsittlich berührt?
MONICA: (bricht in Tränen aus) Er … er hat …
STARR: (brüllt) Nun lassen Sie sich doch nicht alles aus der Nase ziehen, verdammt nochmal: Hat er oder hat er nicht?
MONICA: (heult) Er hat … (sie schluckt) … den Reißverschluss …
Hillary schließt die Augen.
STARR: Weiter, weiter!
MONICA: (bricht in ein Geplärre aus) … aufgemacht und …
HILLARY: (schreit) Genug!
STARR: Nein, Mrs. President, das ist genau die Wahrheit, die Sie schon ertragen müssen, wenn Sie darauf Ihre Politik zur Rettung des Planeten bauen wollen. Also los, weiter, Kind!
Monica zittert nur noch.
HILLARY: Hat er Sie gezwungen? erpresst? Ihnen Repressalien angedroht, falls Sie …?
MONICA: (schämt sich) Nein!
HILLARY: Also haben Sie’s freiwillig getan?
Beide starren gebannt auf sie. Sie schämt sich jetzt in Grund und Boden.
STARR: Himmelherrgott, ist es denn so schwer, einmal zu erzählen, was geschehen ist?
MONICA: (plärrt heraus) Er ist doch der Präsident!
HILLARY: (atmet auf) Na bitte!
Wieder geht sie auf und ab.
HILLARY: Was Sie hier erleben, Mr. Starr, ist eine klassische Begleiterscheinung der Macht, die Sie bei den Hunnen, Germanen und Römern genauso erlebt haben: nämlich den gottverdammten Sex-Appeal der Macht! Frauen, die von einem Mächtigen genommen wer den, spüren selber so etwas wie „Macht“ oder „Nähe zur Macht“ zwischen den Beinen – und das inspiriert sie.
STARR: (zitternd vor Wut) Mrs. President, Sie werden mir immer unheimlicher. Vor Ihnen steht eine Ehebrecherin, die mit Ihrem Mann …
HILLARY: Man kann in der Nähe Hollywoods nie entscheiden, wo die Gefühle aufhören und wo das Theater anfängt.
STARR: Hollywood ist 4.000 km von hier entfernt. Und wirkliches seelisches Elend können Sie sich in diesem Zusammenhang nicht vorstellen?
HILLARY: Nein – weil „wirkliches seelisches Elend“ nicht in der Presse auftaucht. Man zieht sich zurück, Mr. Starr, wenn man an der Seele leidet.
MONICA: (explodiert plötzlich kreischend) Und wenn man unter’n Scheinwerfer gezerrt wird und gar nicht anders kann?
Beide sind erschrocken über diesen Ausbruch.
MONICA: (wie ein korpulenter Panter) Und ich werd’ jetzt nicht heulen, Mrs. President, und nicht die „reuige Sünderin“ spielen. Denn ich bereu nichts! Gar nichts! Ich liebe Ihren Mann!
Betretendes Schweigen.
STARR: (räuspert sich verlegen) Das ist nun weniger interessant, Miss Lewinsky – vielmehr würde uns interessieren …
MONICA: (fassungslos) Das einzige, was die Drecklawine ins Rollen gebracht hat, ist „weniger interessant“? Und wenn der Präsident mich auch liebt?
Allgemeine Verlegenheit.
STARR: Er leugnet seine Bekanntschaft mit Ihnen, Miss Lewinsky, das tut der Präsident! Er schwört in die Kamera, dass er Sie gar nicht kennt! In kleinsten Indizien musste ich nachweisen, dass …
MONICA: (schreit) Weil Sie in den schönsten Gefühlen der Welt immer nur einen Verrat wittern. Weil Sie selber gar nicht fühlen können, Mr. Starr. Und weil …
Da gerät sie an die Richtige!
HILLARY: (berüchtigt für ihre Ausbrüche) Soll ich Ihnen die Wahrheit über meinen ach so romantischen Mann erzählen?: Jeder Wahlhelferin hat er unter den Rock gegriffen! Er hat mich ständig betrogen, war dann immer wieder zerknirscht, heulte, bat um Verzeihung, schwor bei Gott, es nie wieder zu tun, tat es wieder … kennen Sie die Tortur der Liebe? Mögen Sie einen Mann noch streicheln, der von den vielen Frauenhänden so abgegrapscht ist, dass Sie noch das Parfum der vorigen riechen? Und immer wieder und immer wieder verzeihen – kennen Sie das bei Ihrer „großen Liebe“ für meinen Mann? Bill ist wie die meisten Männer ein Verrückter, was den Sex angeht. Ich weiß nicht, was er Ihnen für einen Unsinn erzählt hat. Aber er kriegt immer schnell heraus, was eine Frau hören will – und das sagt er ihr!
MONICA: (kreischt wie verrückt) Das-ist-nicht-wahr! Das ist das Bild, das Sie von ihm in die Welt gesetzt haben – weil Sie selber nicht lieben können. Er hat immer nur die wahre, große Liebe gesucht.
Erneut bricht sie in Tränen aus.
HILLARY: Na bravo! Und jetzt hat er sie endlich gefunden. Bei Ihnen! Bei einer Frau, die so alt wie seine Tochter ist. Bill hatte hunderte Frauen, die …
MONICA: Eben nicht! Er hatte Sex, Ehrgeiz, Erpressung, Hollywood und Eitelkeit im Bett. Aber noch nie eine ganz normale Frau.
HILLARY: Oh, er hält gern Händchen, ich weiß …
MONICA: Er hat noch nie eine Frau gehabt.
Betretenheit.
STARR: (räuspert sich) Eine rührende Geschichte, Miss Lewinsky – aber das hilft uns jetzt politisch überhaupt nicht …
MONICA: (schreit nun) Wenn der führende Mann der westlichen Welt keine Ahnung hat, was Liebe ist, spielt das für seine Politik keine Rolle?
Hillary kämpft wieder gegen Tränen und geht händeringend auf und ab.
HILLARY: „Liebe … Liebe!“ – was für ein flirrendes, verwirrendes Wort! Jedem geht das Herz auf, wenn er es hört. Jeder glaubt, hier wäre der Zauberstab gegen alles Elend auf Erden.